Banken suchen immer noch nach COBOL-den
Wer wissen möchte, ob eine Bank bei ihrer IT auf der Höhe der Zeit ist, muss auf den Karriereseiten nur nach fünf Buchstaben suchen: COBOL. Die „Common Business Oriented Language” ist so etwas wie der Dinosaurier der Bankenbranche: uralt, aber nicht totzukriegen. Die Programmiersprache wurde seit Ende der 50er Jahre entwickelt und diente vor allem dazu, mit großen kaufmännischen Datenmengen umzugehen.
Wenn also eine Bank oder ein anderer Finanzdienstleister COBOL-Kenntnisse verlangt, stellt dies ein sicheres Zeichen dar, dass die Bank immer noch mit Altsystemen zu kämpfen hat. Für innovationsfreudige Entwickler mag dies wie ein Horrorszenario klingen, doch die Jobchancen fallen exzellent aus. Es fragt sich allerdings, wie lange das noch so weiter geht.
Wir haben bei deutschen und internationalen Banken nachgeschaut, wer noch so alles COBOL-Programmierer einstellt. Einsame Spitze ist Société Générale, die 48 Stellen mit COBOL-Kenntnissen ausgeschrieben hat. Die französische Großbank führt dies allerdings auf einen Fehler in ihrem Recruitment-System zurück. Auch Bank of America, Citi, JP Morgan und Morgan scheinen immer noch nicht, ohne die Uraltsprache auszukommen. Von den großen US-Banken fehlt lediglich ein Name: Goldman Sachs. Die Bank hat offenbar das Problem mit den Legacy-Plattformen gelöst.
Unter den heimischen Banken nimmt ausgerechnet die Deutsche Bank den unrühmlichen ersten Platz ein. In Frankfurt und Eschborn sucht das Haus immerhin fünf IT-Profis, die in COBOL versiert sind (und einen in Singapur). Angesichts des konzernweiten Stellenabbaus handelt es sich um eine stolze Zahl. Bei HSBC Trinkaus sind es drei Stellen. Dagegen scheinen Commerz- und DZ Bank schon weiter zu sein. Sie suchen keine COBOL-de mehr.
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