Die einzigen beiden deutschen Hochschulen, um deren Absolventen Goldman Sachs aktiv wirbt
An welchen Campus-Veranstaltungen Banken teilnehmen, sagt viel über ihre Zieluniversitäten aus. Denn meist stellen Finanzdienstleister besonders gerne von speziellen Hochschulen ein, mit deren Absolventen sie gute Erfahrungen gesammelt haben oder von deren Alumni es bereits im Unternehmen wimmelt, wie Kritiker beanstanden.
Auch die US-Investmentbank besucht diverse Campus-Veranstaltungen rund um den Globus, wie eine neue Auflistung auf der eigenen Homepage belegt. Wie nicht anders zu erwarten, fällt die Zahl der besuchten amerikanischen Hochschulen deutlich höher als die der aus US-Sicht ausländischen Unis aus. Doch selbst aus dieser Perspektive ist die Liste der Veranstaltungen in Deutschland recht übersichtlich.
So veranstaltet Goldman Sachs einen „University of Mannheim Workshop“ am 7. Oktober, der allerdings nicht etwa in Mannheim, sondern im Frankfurter Marienturm stattfindet. Dabei haben die Goldmänner und -frauen ihr neues Domizil in dem Neubau noch gar nicht bezogen. Die Zielgruppe ist denkbar weit. So sind Studenten willkommen, die sich für Finance, IT, Compliance, das Wertpapiergeschäft, Immobilien, Risikomanagement, Controlling, HR und natürlich Investment Banking interessieren.
Während die Uni Mannheim eine der renommiertesten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland besitzt und daher traditionell zu den Kaderschmieden des deutschen Bankings zählt, stellt die zweite Hochschule eine kleine Überraschung dar.
So veranstaltet Goldman Sachs am 9. Oktober ihre „2019 Berlin Universities Banking Tour“ – ebenfalls nicht in Berlin, sondern im heimischen Marienturm. Programm und Zielgruppe entsprechen dabei genau denjenigen des „University of Mannheim Workshop“. Als Zielunis werden indes nicht etwa FU, HU oder TU Berlin genannt, sondern die European School of Management and Technology, die bislang nicht als Kaderschmiede des Bankings aufgefallen ist.
Wer übrigens an einer anderen Universität studiert und einen Berufseinstieg bei Goldman Sachs anstrebt, braucht seinen Kopf nicht hängen zu lassen. Denn nach einer Analyse der frisch angetretenen Analysten stellt die US-Investmentbank in Deutschland sehr wohl breit ein. Unter ihnen befinden sich Absolventen der Unis in Augsburg und Tübingen, der Frankfurt School und der Technischen Universitäten in München und Braunschweig – um nur wenige zu nennen.
Ein hochrangiger Insider hat sogar bemerkt, dass die Bank gerne auch von fürs Investmentbanking untypischen Unis einstellt, da hier der Kampf um die Talente nicht so groß ausfalle wie bei einschlägigen Hochschulen.
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