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Welche aufkommenden Programmiersprachen im Finanzwesen gefragt sind

Die meisten Programmiersprachen, die im Finanzwesen verwendet werden, sind recht alt. Einige Legacy-Systeme laufen immer noch auf COBOL – eine Sprache, die über 60 Jahre alt ist. C++ gibt es seit 35 Jahren, C noch länger und auch Python hat gerade sein 30-jähriges Bestehen gefeiert. C#, R und Java gibt es seit über 20 Jahren. Millennials in der Finanzwelt arbeiten also mit Programmiersprachen, die älter sind als sie selbst.

In der Entwicklung von Programmiersprachen hat sich in den letzten 20 Jahren enorm viel getan. Gleich eine Reihe neuer Programmiersprachen profitieren in der Folge von neuen Tech-Trends. Viele versuchen, Unzulänglichkeiten in bestehenden Sprachen auszugleichen. Wer im Tech-Bereich einer Bank arbeiten möchte, sollte sich langsam mit ihnen vertraut machen.

Programmiersprachen für Distributed Computing

Distributed Computing gilt als großer Trend, ob in Cloud Services, virtuellen Maschinen oder physischen Clustern. Traditionell sind Programmiersprachen allerdings nicht darauf ausgelegt, auf verschiedenen Maschinen zu laufen und Datenvolumina aus vielen verschiedenen Quellen anzuzapfen.

Erlang ist eigentlich eine alte Programmiersprache, die speziell für Distributed Systems entwickelt wurde. Sie ist wenig fehleranfällig und für „hot swapping“ entwickelt (also das, was man braucht, wenn ein Trading Server ausfällt und man innerhalb von Sekunden auf das Backup zugreifen will). Hier aufgeführt wird Erlang allerdings nur, weil die neuere Sprache Elixir auf ihr läuft. Elixir ist besser dafür geeignet, die großen Datenvolumina zu verarbeiten, die in der heutigen Finanzwirtschaft generiert werden.

Rust ist mit Blick auf Sicherheit entwickelt worden und eignet sich besonders, um gleichzeitig laufende Codes zu handeln. Nutzern von C++ wird das bekannt vorkommen.

Go sollte ein „besseres C++“ werden, entwickelt von niemand anderem als Google. Aus diesem Grund eignet sich Go extrem gut dafür, auf großen Netzwerken wie den Server-Farmen der größten Suchmaschine der Welt, zu laufen. Die Server von Banken – und seien sie noch so groß – sind verglichen damit natürlich ein Kinderspiel.

Programmiersprachen für Big Data und Datenanalysen

Die großen Datensätze, die in den Anwendungen der heutigen Finanzwirtschaft verwendet werden, können von älteren Programmiersprachen nur schwer bewältigt werden. Apache Spark ist ein Framework, das speziell für den Umgang mit Big Data entwickelt wurde. Es ist in Scala entwickelt, das wiederum ein „netteres Java“ werden sollte und bei Risk Managern zunehmend beliebt ist.

Auch die Datenbank kdb+ wird von High-Frequency-Tradern gern genutzt, da sie wie keine andere mit großen Datensätzen unter hoher Geschwindigkeit zurechtkommt. Die Programmiersprache q kommt zum Einsatz, um Daten aus kdb+ zu ziehen und zu analysieren, und so die nächste profitable Trading-Strategie zu finden.

Julia ist erst 8 Jahre jung, scheint aber in der Finanzwelt schon genutzt zu werden – Grund ist ein Projekt in derselben Time Series Analyse, die auch in Python’s panda library auftaucht (ich selbst war hier am Rande beteiligt). Namhafte Nutzer von Julia sind unter anderen BlackRock und Aviva.

Programmiersprachen für mobile und Web-Apps

In der Finanzwirtschaft geht es nicht nur um Trading und Risk Management. Viele Entwickler in der Branche arbeiten an Anwendungen, die vom Kunden genutzt werden – etwa mobile Apps und Websites.

In diesem Bereich haben alle großen Tech-Player ihre eigenen Programmiersprachen entwickelt. Typescript ist eine Abwandlung des viel-geschmähten Java Script und stammt von Microsoft. Kotlin wurde zwar ursprünglich nicht von Google entwickelt, wurde aber 2019 zur bevorzugten Programmiersprache für Android Apps. Googles Eigenschöpfung Dart eignet sich für die Entwicklung von Apps, die auf mehreren Plattformen laufen. Swift ist die offizielle Programmiersprache für Apple IOS-Apps.

Und schließlich gibt es noch Hack aus dem Hause Facebook. Hier handelt es sich streng genommen nicht um eine eigene Programmiersprache, sondern nur um eine Abwandlung von PHP. Ich führe sie hier auf wegen ihres provokativen Namens – dass sie von notorisch ängstlichen Banken-CTOs verwendet wird, scheint relativ unwahrscheinlich.

Zusammenfassung

Die folgenden Programmiersprachen werden immer beliebter: Rust liegt einer neuen Umfrage zufolge gemeinsam mit anderen sehr weit oben. Es wird allerdings noch dauern, bis diese Programmiersprachen die aktuell in der Finanzwirtschaft verwendeten ersetzen. In großen, monolithischen Organisationen sind Veränderungen schwierig und gehen mit großen Kosten einher. Wer die gelisteten Programmiersprachen jetzt lernt, ist gut gewappnet für die Zukunft – wenn sie dann da ist. Und falls es mit einer Karriere in der Finanzbranche nicht klappt, geht man einfach zu Google oder Facebook.

Robert Carver, ehemals Head of Fixed Income bei AHL, einem quantitativen Hedgefonds. Er ist der Autor von „Leveraged Trading“, „Systematic Trading“ und „Smart Portfolios“. Er hat im Alter von mit sieben Jahren angefangen zu programmieren und seitdem über 30 Programmiersprachen gelernt, die meisten davon allerdings wieder vergessen. Er ist 16 Jahre älter als Python.

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AUTORRobert Carver

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