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Ein Brief vom größten Fan der Deutschen

Wie bereits berichtet, hat sich Investor Edward Bramson in einer E-Mail an seine Anleger bei Sherborne Investors gewandt (Sherborne Investors gehören 5,9% der Barclays-Aktien) und macht Vorschläge zur künftigen Strategie bei Barclays. Bramson wirbt vor allem dafür, dass Barclays dem Beispiel der Deutschen Bank folgt, vor allem in den Bereichen Sales und Trading Operations. Hier sein Brief im Wortlaut.

Liebe …,

Stephen und ich hoffen, dass Sie und Ihre Familien wohlauf sind und Sie wieder einigermaßen normal arbeiten können.

Die Folgen des Corona-Virus verzerren die Halbjahresergebnisse sämtlicher Banken, sodass wir uns zu den Zahlen bei Barclays erst nach Ablauf des Q3 im Detail äußern wollen – wir gehen davon aus, dass die Ergebnisse bis dahin aussagekräftiger für die zugrundeliegende Geschäftsentwicklung sind.

Das Q2 2020 war insofern ermutigend, als es den Abschluss des ersten vollen Jahres des Turnaround-Plans der Deutschen Bank („DB“) für ihre Corporate and Investment Bank („CIB“) markierte. In Bezug auf die Größe und die Geschäftsfelder ist das CIB der DB Barclays wichtigster Konkurrent – bei der DB gemachte Erfahrungen sind damit direkt anwendbar. Wie wir untenstehend weiter ausführen, war die neue Strategie der DB der aktuellen Strategie von Barclays über das ganze letzte Jahr hinweg deutlich überlegen.

Zur Erinnerung: Im Zusammenhang mit der Barclays-Hauptversammlung 2019 veröffentlichten wir eine Analyse der CIB-Operationen von Großbanken. Wir haben erklärt, warum Banken, die sich auf Trading konzentrierten, wie Barclays, die DB und die Société Générale, strategisch nie in der Lage waren, Kapitalrenditen zu erzielen, die mit „universellen“ oder „spezialisierten“ Unternehmen mithalten können. Wir haben logischerweise darauf hingewiesen, dass die Trading-Unternehmen das ihren CIBs zugeteilte Kapital optimieren sollten, anstatt unrealistische Ambitionen zu verfolgen, die keine Renditen für die Aktionäre bringen.

Der Turnaround-Plan, den wir für Barclays vorschlugen, war für Sherborne-Standards sehr minimal, hätte aber dennoch ausgereicht, um den Wert für die Aktionäre zu verdoppeln. Barclays nahm unseren Vorschlag nicht an – bei der DB wurde im Juni 2019 allerdings ein fast identischer Plan auf den Weg gebracht, wie unten dargestellt.

Obwohl das Umfeld für Bankaktien sehr schwierig ist, hat sich das Vorgehen der DB für ihre Aktionäre äußerst lohnend ausgewirkt, man hat sämtliche Mitbewerber hinter sich gelassen.

Die divergierenden Aktienkurse und Bewertungen in der obenstehenden Tabelle zeigen, dass die Anleger vom Vorgehen der DB zunehmend überzeugt sind, der Strategie von Barclays allerdings weiterhin skeptisch gegenüberstehen. Das Management und einige Kommentatoren sind erfreut über die lang erwartete Steigerung der Handelserträge, die Barclays-Aktie hat sich seit der Bekanntgabe der Gewinne jedoch um 5 Prozentpunkte schlechter entwickelt als die DB-Aktie. In der realen Welt zeigen Anleger immer wieder, dass ihnen das Trading einfach nicht so wichtig ist. Wenn es Barclays ernst damit meint, den Shareholder Value in den Vordergrund zu stellen, dann muss man dies – wie die DB – auch tun.

Die Erfahrung der DB räumt außerdem auch auf mit der verbreiteten Fehleinschätzung, dass Handelsaktiva nicht optimiert werden können, weil jede Abweichung vom Status quo das gesamte CIB jeder Firma zerstören würde, die dies versucht. Der Vergleich unten zeigt deutlich, dass das CIB der DB heute tatsächlich ein rentableres Geschäft ist als früher. Es bleibt größer als das von Barclays und könnte in Zukunft „Europameister“ werden, sofern das erstrebenswert werden sollte.

Sie haben mit unseren Turnarounds in Großbritannien oft genug Geld verdient – Sie wissen: Wenn wir denken, dass es realistisch gesehen möglich ist, ein Unternehmen zu verbessern und die Bewertung seiner Aktien zu erhöhen, dann ist es tatsächlich so. Letztes Jahr ließ sich wunderbar beobachten, wie die DB unseren Standpunkt in der Praxis unter Beweis gestellt hat. Natürlich wären wir alle besser dran, wenn dieser Beweis nicht von der DB, sondern von Barclays erbracht worden wäre!

Die aktuelle Strategie von Barclays besteht seit 2015 – und fünf Jahre lang hat sich eindeutig gezeigt, dass die Strategie den Shareholder Value nicht verbessert. Im März 2019 hat Chairperson Nigel Higgins eingeräumt, dass Barclays ein ernstes Shareholder-Value-Problem habe, und zugesagt, dass er sich damit befassen werde. Ein ähnlicher Plan, der sich mit unserem Vorschlag deckt, hat die Aktionäre einer direkt vergleichbaren Bank reicher gemacht – um sein Versprechen einzulösen, sollte Higgins sich jetzt an genau diesem Plan orientieren.

Wir sind nach wie vor der Meinung, dass Barclays den Shareholder Value deutlich steigern kann, indem man eine Strategie wählt, von der Investoren überzeugt sind – denn von der aktuellen sind sie es eindeutig nicht. Wir sind sogar so weit gegangen, weitere Aktien zu erwerben, sodass unser Anteil jetzt 5,9 % beträgt und wir der größte Aktionär bleiben.

Wir freuen uns darauf, uns nach Vorlage der Q3-Ergebnisse wieder bei Ihnen zu melden. Sofern die Reisebeschränkungen es zulassen, freuen wir uns auch, Sie persönlich zu sehen. Für Fragen stehen Stephen und ich Ihnen wie immer gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

Ed

Photo by Scott Graham on Unsplash

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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