Banken-Boni werden vielleicht nie wieder so groß sein
Nach den enormen Boni in den Investmentbanken im letzten Jahr war es vermutlich unausweichlich, dass die Boni 2022 kleiner ausfallen würden. Im ersten Quartal diesen Jahres hat Goldman Sachs seine Pro-Kopf-Bezahlung im Vergleich zu 2021 bereits um 36 Prozent gekürzt und auch Morgan Stanley hat die Vergütungsausgaben im Investmentbanking um 16 Prozent gekappt.
Wer allerdings in Bereichen arbeitet, in denen es schlecht läuft, könnte dieses Jahr sogar noch dramatischere Bonuseinbrüche erleben. Die neusten Bonusprognosen des Wall-Street-Vergütungs-Experten Johnson Associates gehen davon aus, dass die Boni im Jahr 2022 wie folgt sinken werden:
Nichts davon ist wirklich überraschend. Die Umsätze aus dem Bereich Equity Capital Markets (ECM) sind dieses Jahr bei Goldman Sachs, Morgan Stanley und der Deutschen Bank um 83 Prozent eingebrochen – wer hier noch mit einem höheren Bonus rechnet, leidet wohl unter Realitätsverlust. In den Bereichen M&A und Fixed Income Trading sind die Johnson-Prognosen allerdings recht generisch. Bei bestimmten M&A-Teams läuft das Jahr gut (Utility- und Energy-Teams/Immobilien-Teams/Transport-Teams), bei anderen weniger (Öl und Gas/Professional Services). Im Bereich Fixed Income Trading läuft es bei Macro-Tradern gut, bei Credit-Tradern nicht. Manchen Hedgefonds (etwa Citadel) geht es gut, andere (wie Tiger Global) sind am Kränkeln.
Insgesamt besteht allerdings die Gefahr, dass die Boni in der gesamten Finanzbranche 2022 ihren Höhepunkt erlebt haben und dieses Niveau auf lange Zeit nicht mehr erreichen werden. Der New York State Comptroller gibt an, dass die Boni in der New Yorker Securities-Branche 2021 mit 257.000 Dollar pro Kopf so hoch waren wie noch nie seit 1992 (zu Beginn der Aufzeichnungen). 2022 wird hingegen ein Jahr mit kleineren Ausschüttungen sein, zudem lassen die sinkenden Aktienkurse der Banken den Wert der aufgeschobenen Bonuszahlungen bröckeln. 24-jährige Banker, die Geld machen „wie verrückt“ sollten ihre Erwartungen also schleunigst anpassen.
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