Tragischer Tod einer Lazard-Praktikantin wirft Fragen nach Reisekostenregelungen auf
Helen Chen, 22 Jahre alte Praktikantin im Investmentbanking bei Lazard in New York City ist am Dienstagabend um 22.40 Uhr an der Grand Central Station von einer U-Bahn erfasst worden und gestorben. Nach ersten Berichten auf dem Instagram-Account Litquidity ist der tragische Vorfall gestern von Lazard bestätigt worden.
Die New York Post schrieb, dass Chen, die am Lazard-Standort Rockefeller Center tätig war, gemeinsam mit anderen Praktikanten von einem Spiel der Mets kam und dann wohl das Bewusstsein verloren hat. Der Besuch des Spiels scheint eine von Lazard organisierte Aktivität im Rahmen des Praktikumsprogramms gewesen zu sein.
Lazard gab an, man sei erschüttert über den Tod von Chen: „Jemanden in so jungem Alter zu verlieren, ist unvorstellbar. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie, Freunden und ihren Kollegen bei Lazard.”
Aus Chens LinkedIn-Account, der mittlerweile deaktiviert wurde, geht hervor, dass sie Studentin an der NYU Stern war. Chen stammte aus Burbank, California und hatte die Providence High School besucht.
Während die genauen Umstände ihres Todes unklar bleiben, gibt es schon Fragen zu den Reisekostenregelungen für Praktikanten, die spätabends noch unterwegs sind und manche sagen, dass die Bank für den Heimweg nach einem Firmenevent die Kosten für ein Uber hätte übernehmen sollen. Eigentlich scheint Lazard ab 21 Uhr die Taxi-Kosten für den Heimweg aus dem Büro oder von einem Firmenevent zu bezuschussen.
Von Praktikanten in den Bereichen M&A und Corporate Finance wird, sowohl bei Lazard als auch in anderen Häusern, häufig erwartet, dass sie lang arbeiten. Die Arbeitszeiten bei Lazard lagen letztes Jahr laut dem Webforum Wall Street Oasis bei durchschnittlich 78 Stunden pro Woche. Viele Banken hatten infolge des Todes von Moritz Erhardt im Jahr 2013 Arbeitszeitbeschränkungen verhängt. Erhardt war infolge eines epileptischen Anfalls gestorben, der laut Obduktion möglicherweise durch Übermüdung ausgelöst wurde. Er hatte bei BAML anscheinend drei Nächte hintereinander durchgearbeitet und in den zwei Wochen zuvor fünf weitere Nächte durchgearbeitet.
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