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Vergesst Investmentbanken, bewerbt euch bei den Big Four!

Wollt ihr bei den Big Four arbeiten oder wollt ihr bei einer Investmentbank arbeiten? Bei Goldman Sachs werden nur 3 Prozent der Bewerber genommen. Gleiches gilt für Morgan Stanley. Auch bei den Big-Four-Unternehmen schafft nur ein ähnlich kleiner Teil der Bewerber den Einstieg, sodass man meinen könnte, dass es bei beiden gleich schwer ist, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Aber glaubt mir, das ist es definitiv nicht.

Die Einstiegsprogramme bei den Big Four und im Investmentbanking sind komplett unterschiedlich. Zwar steigen jedes Jahr Tausende Uni-Absolventen im Investmentbanking ein, der Großteil landet allerdings im Back Office. Das bedeutet, dass die Chancen, wirklich ins Banking zu kommen, verschwindend gering sind. Wer nicht perfekt ist, kriegt eine Absage.

Die meisten Berater oder Prüfer, die zu Big-Four-Unternehmen gehen, sind smarte, fähige Leute, doch wer nach der Uni einen Front-Office-Job bei Goldman Sachs, Morgan Stanley und Co. ergattert, ist noch einen Tick besser. Die Standards bei den Big Four sind etwas niedriger – und zwar relativ gesehen, denn die Latte ist immer noch sehr hoch.

Ich hatte jahrelang vor, nach der Uni zu Goldman Sachs zu gehen. Ich habe ohne Ende genetzwerkt und an der Uni alles gegeben, um Top-Noten zu bekommen. Ich war gut, hatte den richtigen Hintergrund und interne Fürsprecher. Der Bewerbungsprozess hat mich dann allerdings fast umgebracht und ich bin nicht überrascht, dass ich irgendwann nicht weitergekommen bin. Bei Morgan Stanley wurde ich noch nicht einmal zum ersten Gespräch eingeladen, obwohl ich extra nach New York geflogen bin und glaube, dass ich bei Mitarbeitern, die auch an meiner Uni studiert hatten, einen guten Eindruck gemacht habe.

Am Ende hatte ich ein Angebot einer Bulge-Bracket-Bank und einer europäischen Bank, vorangegangen waren allerdings intensives Netzwerken, das Üben von Bewerbungsgesprächen und die Fürsprache von diversen Leuten, die an der gleichen Uni wie ich studiert hatten.

Parallel dazu habe ich mich bei einem Big-Four-Unternehmen beworben. Ich habe die Bewerbung online ausgefüllt, hatte im Vorfeld keinerlei Networking an meiner Uni betrieben, und mir für die Vorbereitung der Vorstellungsgespräche jeweils nur eine halbe Stunde Zeit genommen und trotzdem ist mir ein Angebot quasi in den Schoß gefallen.

Wer bei einem Big-Four-Unternehmen genommen werden will, muss sehr smart sein und zu den Besten gehören. Wer im Front Office im Investmentbanking genommen werden will, muss das ebenfalls sein – noch dazu muss man allerdings aggressiv sein, den richtigen Stammbaum haben, in sämtlichen Nuancen passen und absolut perfekt sein. Leute, die nicht den richtigen Hintergrund haben, versuchen normalerweise noch nicht einmal, sich im Banking zu bewerben – die Branche ist in dieser Hinsicht sehr selbst-selektiv.

Die Leute bei PwC, Deloitte, KPMG oder EY, die ich kennengelernt habe, sind smart, aber auch ziemlich entspannt. Das sind nette Leute, besser gelaunt und auf jeden Fall nicht so angespannt wie Top-Level-Investmentbanker. Es sind die Leute, die im Studium auch Spaß hatten und als Betreuer im Summer-Camp, als Rettungsschwimmer oder Sport-Trainer gearbeitet haben.

Die Leute, die ins Banking gehen, haben sich vom ersten Uni-Tag an – und vielleicht sogar schon in der Schulzeit – darauf konzentriert, den Einstieg ins Banking zu schaffen. Junge Berater sind weit weniger verbissen. Es wird nicht so krass ausgesiebt.

Bei den Big Four zu arbeiten ist der Arbeit in einer Bank nicht unterlegen. Es ist, als ob man das MIT mit einer Uni wie dem Bowdoin College vergleicht. Je nachdem, wie man drauf ist, kann man am Bowdoin College mehr Spaß haben und mehr lernen. Am MIT genommen zu werden, ist allerdings viel, viel schwerer. Wer am Bowdoin studiert, ist smart – wer ans MIT geht, hatte in der Schule ausschließlich Einsen und hat schon mit neun Jahren Roboter gebaut.

Die Big Four müssen aufhören, sich in Sachen Prestige mit Investmentbanken zu vergleichen. Hier werden sie immer den Kürzeren ziehen. Sie müssen für das geschätzt werden, was sie sind – sie sind ähnlich, aber anders.

Leon Johnston ist ein Pseudonym.

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AUTORLeon Johnston

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